Matthias Brücker und Frank Häusermann

DIE LEERSTEHENDEN HÄUSER

PROJEKTBESCHRIEB

Mit der Arbeit die leerstehenden Häuser entwickeln Matthias Brücker und Frank Häusermann ihr erstes Stück in Eigenregie, welches innerhalb des Theater Hora Labors entsteht.

Die leerstehenden Häuser behandelt das Spannungsfeld von Intimität, jugendlichem Erwachen und dem Bedürfnis nach Zugehörigkeit. Im Zentrum steht ein verlassener, fiktiver Raum, der zum Zufluchtsort und Spielfeld wird. Hier erforschen sie ihre Beziehungen zu sich selbst und zueinander durch Berührungen und zärtliche Gesten. Neben physisch ungenutztem Raum dient der Titel die leerstehenden Häuser auch als Synonym für den emotionalen Raum, der noch unerforscht ist. Ein Raum, der durch Erfahrungen der Selbstbestimmung neu besetzt werden soll und fern gesellschaftlicher Norme neue Spielregeln definiert.

Crédits:

Matthias Brücker, Spiel und Regie, Konzept
Frank Häusermann, Spiel und Regie, Konzept
Nils Amadeus Lange, Dramaturgie und Probenbegleitung
Theater Hora: Koproduktion

Matthias Brücker, geboren 1990, spielte bereits mit 11 Jahren erstmals als Schauspieler bei Theater HORA, gehörte später zu den ersten Absolvent*innen der HORA-eigenen Schauspiel-Ausbildung und ist seit 2009 festes Ensemblemitglied. Seitdem wirkte er in über 30 verschiedenen HORA-Produktionen mit. Sein privater Kleidungsstil ist inspiriert von deutschem Rap und Pop – Musikrichtungen, die er liebt. Nicht selten trägt er Leder-Outfits, was ihn besonders cool erscheinen lässt. Sein Motto als Schauspieler ist: «Alles ja sagen auf der Bühne». Seine Spielweise ist energiegeladen, risikofreudig, hingebungsvoll, mitunter masslos, mit einer Lust auch am Bösen oder an Grenzüberschreitungen, und gleichzeitig doch immer wieder überraschend zart. Er ist ein kluger Kopf mit ausgeprägtem dramaturgischen Verstand, der auch komplexere Geschichten und Konzepte versteht und mitgestaltet. In jüngerer Zeit wird er deswegen auch gern für dramaturgische und redaktionelle Aufgaben sowie als Jurymitglied angefragt. Sein Kollege Remo Beuggert sagt über ihn: «Wenn er etwas macht, dann gibt er 100 Prozent. Er kann keine halben Sachen machen.» Seine Art, im Rahmen des Langzeitprojekts FREIE REPUBLIK HORA (2013-2019) Regie zu führen, wurde als «Power Regie» charakterisiert. Die Theaterarbeiten, die dabei entstanden, wie HALLOWEEN 20 JAHRE SPÄTER, ICH SAGE KEIN WORT oder IMMER PROBLEM (sehr frei nach Hitchcocks «Immer Ärger mit Harry») waren in der Regel radikal konzeptkünstlerisch, physisch verausgabend, spielten immer wieder mit Macht- und Gewaltphantasien und wurden dementsprechend kontrovers diskutiert. In seiner Freizeit beschäftigt sich Matthias Brücker auch mit Malerei und hatte bereits 4 eigene Ausstellungen.

Jesse (im Theaterkontext auch Frank) Häusermann, geboren 1992, absolvierte von 2010 bis Sommer 2012 die Schauspiel-Ausbildung von Theater HORA, ist seitdem fest im HORA-Ensemble und dort sein berühmtestes Mitglied. Bereits im Alter von 21 Jahren wurde er, noch unter dem Vornamen Julia, 2013 in New York für den Bessie Award nominiert – nachdem er ein paar Monate zuvor für seine Performance in Jérôme Bels DISABLED THEATER den Alfred-Kerr-Darstellerpreis für den besten Nachwuchsschauspieler des Berliner Theatertreffens erhalten hatte. Alleinjuror Thomas Thieme hatte ihm zu dieser Gelegenheit eine schauspielerische Präsenz, Direktheit und Hingabe bescheinigt, die einzigartig sei, Selbstvergessenheit, anarchischen Humor, stille Aggressivität, unendliche Traurigkeit, immense Kraft und beängstigende Zartheit, Existenz im Augenblick, Verlorenheit, Schwermut und Übermut zugleich, und stellte ihn in eine Reihe mit Frank Giering, Susanne Lothar, Thierry van Werveke und Ulrich Wildgruber. Seitdem ist Frank ein ‚Star‘ und dennoch zugleich das geerdetste Mitglied im HORA-Ensemble. Sein Kollege Matthias Brücker sagt über seine Spielweise: «Was der Frank auf der Bühne macht, hat so eine Kraft; er kreist in seinem Körper». Theater ist für Häusermann aber auch «was ich bin. Eine Familie, meine Freunde, alles was ich habe.» Privat liebt er u.a. die Filme «Free Willy 2» und «Dschungelbuch», die Serien «K11» und «Verbotene Liebe» und die Filiale des SPAR-Supermarkts in der Nähe seiner Wohnung.

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